Möglicherweise ist es beim Schüleraustausch ja so ähnlich wie in einer (guten) Ehe.
Je länger man sich kennt, desto intensiver und besser wird das Miteinander.Der Schüleraustausch mit der Shaker High School in Latham, im US-Bundesstaat New York, nahm 2006 seinen Anfang. Mittlerweile fanden eine Reihe von transatlantischen Begegnungen statt. Auch wurden Freundschaften geschlossen, die weit über die von schulischer Seite organisierten Begegnungen hinausreichen. Hinzu kommt, dass alle am Austausch Beteiligten die einmalige Chance erhalten, eine andere Kultur hautnah zu erleben und Perspektiven zu entdecken, die ihnen bis dato völlig verschlossen waren.Nicht verhehlen möchten wir dabei, dass die diversen Austauschaktivitäten sowohl für Schüler als auch für Lehrer neben ganz viel Spaß immer auch mit einer gehörigen Portion Arbeit verbunden sind – ähnlich wie in der eingangs erwähnten Lebensgemeinschaft.
Auf die 10 erfolgreichen Austauschjahre – auf die hoffentlich noch viele weitere Jahre folgen – sind wir auch ein wenig stolz.
Jörg Leistenschneider und Anne Linden
Unserer Amerika-Austausch
Nachdem wir uns lange darauf vorbereitet hatten, trat unsere Austauschgruppe am Mittwoch, den 28.9. morgens um drei Uhr die lange Reise zu unserer Partnerschule, der Shaker High School in Latham, New York State, an. Als wir nach 19 Stunden ankamen war die Freude groß. Endlich konnten wir unsere Austauschpartner kennen lernen, die uns dann auch direkt mit nach Hause nahmen. Viel passierte dort allerdings nicht mehr, da wir alle wegen der sechs Stunden Zeitverschiebung ziemlich müde waren.
Am nächsten Tag gingen wir dann zum ersten Mal in die Schule. Zu unserem Glück war diese Woche homecoming, eine Art Mottowoche, um den Schulbeginn zu feiern. An diesem Donnerstag mussten sich alle in der Farbe ihrer Klassenstufe kleiden, freitags sollte jeder seinen Stolz auf die Schule durch das Trikot seiner Mannschaft oder durch weiß-blaue Kleidung zeigen. Am Freitagabend jubelten wir dann alle dem Footballteam der Shaker High School bei seinem Auftaktspiel zu, welches sie haushoch mit 34:0 gewannen.
Am Samstag erwartete uns ein weiteres Event: der homecoming dance, eine Art Party, für die sich alle fein anzogen und die Mädchen sich mit Maniküre oder sogar Friseurbesuch vorbereiteten. Die Gestaltung des Sonntages oblag der Gastfamilie, wobei sich die meisten von uns zum Lasertagspielen trafen.
Montags stand dann unser erster Tagesausflug an, der uns, leider ohne unsere Austauschpartner, nach Boston führte, nachdem wir die Harvard University in Cambridge besichtigt hatten. Dienstags assistierten wir dann beim Deutschunterricht in der Junior High School, bevor wir mittwochs das am meisten ersehnte Ausflugsziel besuchten: New York City. Dort nahmen wir zunächst die Staten Island Ferry, welche uns dicht an der Freiheitsstatue vorbei von Manhattan nach Staten Island und wieder zurück brachte. Zu Fuß ging es dann an der Wall Street vorbei zum Ground Zero, danach brachte uns der Bus zum Rockefeller Center, einem Hochhaus mit Aussichtsplattform. Im Anschluss hatten wir noch eine Stunde lang Zeit, den Times Square zu erkunden, bevor uns der Bus wieder zurück zur Schule brachte.
Als Konstrastprogramm ging es am nächsten Morgen nach Massachusetts zum Hancock Shaker Village, einem Freilichtmuseum in der ehemaligen Siedlung der religiösen Gruppierung der Shaker. Am Freitag nahmen wir dann am regulären Unterricht unserer Partner teil, bevor wir uns abends zu einer Austauschfeier mit allen Familien und Lehrern trafen.
Das Wochenende, verlängert durch einen Feiertag namens Columbus Day, wurde in den Familien verbracht. Die Aktivitäten variierten zwischen Shoppen, einem Besuch im Freizeitpark, Äpfel pflücken, oder auch noch mal nach New York City fahren. Abends trafen wir uns oft bei einem der Austauschpartner, um Karten zu spielen, am Lagerfeuer zu sitzen oder einfach nur zum Unterhalten.
Dienstags stand unser letzter Ausflug auf dem Programm : Albany, die Hauptstadt des New York State. Dort besichtigen wir unter anderem das Regierungsgebäude (Capitol) und das New York State Museum. Anschließend besuchten wir das Siena College in Loudonville.
Am nächsten Tag hieß es dann auch schon Abschied nehmen. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es mittags auf die 20-stündige Reise nachhause, wo wir müde, aber glücklich ankamen und erstmal alle einen großen Salat aßen. Junk food hatten wir fürs Erste ja genug ;)
Julie Pitz und Florentine Lerch
